(vom 13.02.2020) Es wurde seinerzeit als Meilenstein gefeiert: Die Welt habe sich auf rechtsverbindliche Regelungen zum Klimaschutz geeinigt. Knapp vier Jahre ist es her, dass die Staaten der Welt sich in Paris anlässlich der UN-Klimakonferenz COP 21 auf das sogenannte Pariser Klimaabkommen verständigten. Dieses droht jedoch mehr und mehr zu einem zahnlosen Tiger zu werden. Mit den USA ist bereits ein für den Klimaschutz zentraler Akteur aus dem Abkommen ausgestiegen. Vor etwa anderthalb Wochen nun hätten die 184 Unterzeichnerstaaten verbesserte Klimaziele einreichen müssen. Nur drei haben sich indes an die Frist gehalten: Die Marschallinseln, Surinam sowie Norwegen. Laut Berechnungen der US-Denkfabrik World Resources Institute sind die drei Staaten für 0,1 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ansprechpartner
Hintergrund der Frist bildet die Natur des Klimavertrags. Dieser ist dynamisch angelegt. Artikel 4 sieht eine regelmäßige Anpassung der nationalen Klimaschutzbeiträge vor. Ziel ist es, die Erderwärmung so auf 1,5 bis zwei Grad Celsius zu begrenzen. Spätestens neun Monate vor dem nächsten Klimagipfel hätten die neuen Maßnahmen vorliegen müssen. Die COP 26 beginnt am 9. November in Glasgow.
Immerhin: Über 100 Staaten haben angekündigt, im Verlauf des Jahres ihren Klimaschutzbeitrag zu erhöhen. Weitere 36 Staaten wollen zudem eine nicht näher spezifizierte Anpassung vornehmen. Beide Gruppen stehen für etwas mehr als ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen.
Christian Esseling
0221.931819-31
esseling@asew.de
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