(vom 17.01.2020) Norddeutschland will im Bereich Wasserstoff die führende Region in Deutschland werden. Die Voraussetzungen vor Ort sind durchaus gut: Windkraft ist das Standbein der norddeutschen Stromerzeugung. Und aufgrund von zu geringer Leitungskapazität kann ein nicht unbeträchtlicher Teil des erzeugten Windstroms nicht genutzt werden. Allein 2017 betrug die sogenannte Ausfallarbeit, sprich die Strommenge, die nicht ins Netz eingespeist werden konnte, bei Windrädern 5,5 Terawattstunden. Hätte man diese Strommenge genutzt, um per Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen, wäre genug Wasserstoff entstanden, um 16.000 Wasserstoffbusse ein Jahr lang zu betreiben. Ansprechpartner
Das ist letztlich auch der Grund, warum der seit einem Jahr amtierende parteilose Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann dieses Potenzial nicht verpuffen lassen will: Seiner Vision nach sollen Windräder, deren Strom nicht ins Netz eingespeist werden kann, Elektrolyseure mit Energie versorgen. Der so erzeugte Wasserstoff dient dann zunächst als Energiespeicher für viele Zwecke. Norddeutschland soll dann langfristig den Weg beschreiten, auf dem sich Japan bereits befindet.
Anfang November haben sich Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein geeinigt, eine gemeinsame Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Bis 2030 soll eine Elektrolyse-Leistung von Minimum 500 Megawatt entstehen, fünf Jahre später sollen es sogar 5 Gigawatt sein. Ein rund 250 Tankstellen umfassendes Wasserstoff-Tanknetz soll zudem den erzeugten grünen Wasserstoff für die Mobilität erschließen.
Hanno Ahlrichs
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