(vom 24.05.2019) Biogasanlagen trugen im letzten Jahr zu gut fünf Prozent zur deutschen Stromproduktion bei. Das macht sie nicht unbedingt zu einer Säule des Energiesystems, dennoch ist dieser Beitrag von signifikantem Interesse gerade auch im Kontext der Energiewende. Umso bemerkenswerter macht diese die Einschätzung des Umweltbundesamtes (UBA): Biogasanlagen müssten nicht nur emissionsärmer werden. Auch in punkto Sicherheit gebe es Nachholbedarf.
Die rund 9.000 deutschen Biogasanlagen könnten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Das Problem: Durch zum Teil veraltete oder unzureichende Technik verursachten sie erhebliche klimarelevante Methanemissionen. Etwa fünf Prozent des in Biogasanlagen produzierten Methans entweiche unkontrolliert in die Atmosphäre. Das wären immerhin 300.000 Tonnen Methan pro Jahr – oder rund 0,8 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen im Jahr 2015. So könnten Biogasanlagen in der Gesamtbetrachtung sogar mehr Emissionen an klimaschädlichen Gasen verursachen als einsparen.
Ein weiterer Kritikpunkt gilt der Sicherheit der Biogasanlagen. Das UBA verweist darauf, dass es durchschnittlich alle zwei Wochen zu einem Unfall in einer Biogasanlage komme. Einige davon seien durchaus gravierend! So sind seit 2009 bei solchen Unfällen 17 Menschen getötet und 74 verletzt worden. Im gleichen Zeitraum waren im Schnitt 3,5 bis 5,5 Unfälle je Jahr und 1.000 Biogasanlagen zu verzeichnen.
Das UBA macht durchaus auch Vorschläge, wie sich die Situation verbessern ließe. Ein Ansatz: In einer Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz soll für Biogasanlagen ein einheitlicher, anspruchsvoller Stand der Technik hinsichtlich Emissionsminderung, Energieeffizienz, Lärmminderung und Anlagensicherheit festgelegt werden.
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