(vom 15.05.2020) Bundesforschungsministerin Anja Karliczek drängt darauf, dass die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen wird. Dem Handelsblatt sagte die Bundesministerin, der Bund dürfe bei diesem Thema nicht noch mehr Zeit verlieren. Darum sei es wichtig, dass die Strategie nun möglichst schnell vom Bundeskabinett beschlossen werde. Ansprechpartner
Der Beschluss ist seit einiger Zeit überfällig: Nach ursprünglicher Planung sollte die Wasserstoffstrategie bereits im vergangenen Jahr verabschiedet werden.
Im jüngsten Entwurf von Ende April ist etwa für die Rolle von grünem und blauem Wasserstoff eine Kompromissformel gefunden worden. Grün heißt hierbei Gewinnung per Elektrolyse, die über Energie aus erneuerbaren Quellen gespeist wird – und demzufolge CO2-frei ist. Blauer Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen. Dabei entsteht CO2, das mittels Carbon Capture and Storage (CCS) abgeschieden und unterirdisch gespeichert werden muss. Die Nationale Wasserstoffstrategie hat das Ziel, „grünen Wasserstoff zu nutzen, für diesen einen zügigen Markthochlauf zu unterstützen sowie entsprechende Wertschöpfungsketten zu etablieren“. Der Bund rechnet damit, „dass sich in den nächsten zehn Jahren ein globaler und europäischer Wasserstoffmarkt herausbilden wird“.
Die Bundesforschungsministerin knüpft hohe Erwartungen an die Wasserstoffstrategie. Die Bundesregierung wolle mit der Strategie den Aufbau einer international führenden Wasserstoffwirtschaft in Deutschland in Gang setzen. „Diese bietet sowohl der heimischen Industrie als auch unseren Technologieexporteuren riesige Chancen.“ Es gehe nicht nur um Forschung und Innovation für grünen Wasserstoff, sondern auch um investitions- und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. Die Strategie müsse daher flankiert werden „von einem schlagkräftigen Konjunktur- und Zukunftsprogramm für Forschung und Entwicklung“.
Indes hat sich das Bundeskabinett am 27. Mai erneut für eine Vertagung der Entscheidung entschlossen. Das Thema wurde kurzfristig von der Tagesordnung gestrichen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, will die Bundesforschungsministerin jedoch nicht locker lassen. Bereits im Rahmen des Koalitionsausschusses am 2. Juni will sie eine finanzielle Förderung der Wasserstofferzeugung aus Offshore-Windkraft erwirken. Eine Chance sieht Karliczek demnach in dem von der Bundesregierung verabschiedeten Corona-Konjunkturprogramm; sie erhofft sich eine Fördersumme im dreistelligen Millionenbereich.
Markus Edlinger
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