Energiewende: Ausbau muss sich verdreifachen

(vom 19.10.2020)

Die Reduktion der Treibhausgase in Deutschland bis 2030 um 65 Prozent ist möglich. Das zeigt eine Studie, die im Auftrag von Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und der Stiftung Klimaneutralität erarbeitet wurde. Voraussetzung dafür ist jedoch ein umfangreiches Investitionsprogramm, das insbesondere auf den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien zielt.

Nötig ist laut der Studie eine Verdreifachung des Zubaus von Windkraft und Photovoltaik in den nächsten zehn Jahren. Mit dem dann zur Verfügung stehenden Strom sollen alle Sektoren möglichst weitgehend elektrifiziert werden. Als Empfehlung steht dabei ein Anteil der erneuerbaren Energien von gut 70 Prozent am Bruttostrombedarf bis 2030 im Raum: 105.000 Megawatt aus Windkraft und 150.000 Megawatt aus Photovoltaik. Die bisherigen Pläne zur EEG-Reform reichen dafür bei weitem nicht aus.

Ein weiterer nötiger Schritt aus Sicht der Studienautoren: Das deutsche Klimaziel für 2030 sollte auf 65 Prozent THG-Reduktion erhöht werden. Das würde auch mit den EU-Plänen konform gehen, die das EU-weite Ziel von bisher 40 Prozent auf 55 bis 60 Prozent THG-Reduktion erhöhen will. Dafür sollte dann auch der Kohleausstieg schon bis 2030 abgeschlossen werden.

Die weiteren Schritte im Anschluss gibt die Studie auch vor: Vollständiger Umstieg auf klimaneutrale Technologien, deren Folge eine Emissionsreduktion um 95 Prozent wäre, sowie Ausgleich der nicht vermeidbaren Emissionen durch CO2-Abscheidung und -Lagerung. Agora-Direktor Patrick Graichen zufolge sehe man keine Alternative für die letzten fünf Prozent CO2-Emissionen.

Wie das Netz mit derart hohen Anteilen volatiler Energie zurechtkommt, erprobt unter anderem das vom Bund geförderte Projekt WindNODE. Die ASEW bringt sich gemeinsam mit mehr als 70 Partnern hier ein.

Ansprechpartner
Christian Esseling 
0221.931819-31
esseling@asew.de

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