(vom 20.10.2020) Die Stadtwerke Ettlingen setzen auch bei der Wärmeversorgung verstärkt auf regenerative Quellen. Ab sofort erhält das Ettlinger Musikerviertel klimaneutrale Nahwärme: Nach rund vierjährigen Planungs- und Bauphase sind dort alle Voraussetzungen geschaffen, um die Gebäude entlang der Wärmeleitungstrasse CO2-frei mit Wärme zu versorgen. Herzstück: Die neue Heizzentrale der Stadtwerke Ettlingen auf dem Gelände des Beruflichen Bildungszentrums.
In der Heizzentrale wird über zwei Holzpellet-Heizkessel der größte Teil der benötigten Wärme erzeugt. Darüber hinaus kann zusätzlich auf einem mit Bioerdgas befeuerten Heizkessel zurückgegriffen werden. Außerdem wird über eine Solarthermieanlage auf dem Dach ebenfalls Wärme erzeugt. In einem 100 Kubikmeter fassenden Pufferspeicher wird diese dann zwischengespeichert, ehe sie in Form von 70 bis 95 Grad heißem Wasser über das Nahwärmenetz direkt in die Häuser gelangt.
Es handelt sich um das größte Wärmeprojekt in Ettlingen seit rund 40 Jahren. Rund 1.800 Tonnen CO2 können zukünftig pro Jahr eingespart werden. Möglich machen das auch vier Millionen Euro aus Bundesmitteln, die das Projekt „zeozweifrei Nahwärme Musikerviertel Ettlingen“ erhielt. Rund 1,8 Millionen Euro steuerten zudem die Stadtwerke Ettlingen bei. Insgesamt wurden rund 3.200 Meter Wärmeleitungen verlegt.
Stadtwerke-Geschäftsführer Eberhard Oehler zufolge sei man bei den Arbeiten an den neuen Leitungen sehr effizient vorgegangen: „Dort, wo es sinnvoll war, haben wir die Tiefbauarbeiten genutzt, um auch Gas- und Wasserhauptleitungen mitsamt den Hausanschlüssen zu erneuern sowie Leerrohre für Strom und Glasfaser zu verlegen“. Seit dem Bau des Fernwärmenetzes in der Innenstadt sei dies das größte Wärmeprojekt in Ettlingen seit fast vier Jahrzehnten. „Es handelt sich um das erste Wärmenetz, das ausschließlich auf Basis erneuerbarer Energien betrieben wird.“
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