Stromerzeugung: Neubauten überwiegend erneuerbar

(vom 27.09.2020)

Erneuerbare Stromquellen holen weltweit immer mehr zu fossilen Energieträgern auf. Zwar lagen 2019 die fossilen Energieträger noch bei installierter Kapazität und tatsächlicher Erzeugung vorne. Aber bei den Kosten je Kilowattstunde und beim Zubau haben die regenerativen Quellen die Nase vorn! Wie eine Übersicht von BloombergNEF zeigt, war etwa Photovoltaik 2019 die mit Abstand wichtigste neue Strom-Quelle. Zusammen mit dem Segment Windkraft machte PV 67 Prozent der neu installierten Kapazität zur Strom-Erzeugung weltweit aus. Insgesamt 118 Gigawattpeak oder 45 Prozent des Gesamtzubaus waren PV-Anlagen. Damit waren zum 1. Januar 2020 weltweit insgesamt 651 Gigawattpeak Solarleistung installiert – und damit erstmals mehr als Windkraft, die zum Stichtag auf kumuliert 644 Gigawattpeak kam.

Laut der BloombergNEF-Analystin Luiza Demoro sei Photovoltaik „inzwischen wirklich allgegenwärtig und ein weltweites Phänomen“. In einem Drittel aller Länder seien PV-Anlagen beim Zubau das wichtigste Erzeugungssegment gewesen. In Industrieländern käme ein Trend zur raschen Abschaltung älterer Kohlekraftwerke dazu. Anders in Süd- und Südostasiens: Hier setzten insbesondere ärmere Staaten nach wie vor vor allem auf neue Kohlekraftwerke. So kamen auch 2019 noch einmal 20 Gigawattpeak Kapazität (auf kumuliert fast 2.100 Gigawattpeak) aus Kohle hinzu. Insgesamt entfällt nach wie vor etwa dreimal so viel Erzeugungskapazität auf Kohle wie auf Solar- und Windkraft und fast doppelt so viel wie auf Wasserkraft.

Auch in Deutschland wird dieser Trend sichtbar: Wie aus Daten des Fraunhofer-Instituts ISE hervorgeht, wurden hierzulande 3,86 Gigawattpeak neue PV-Erzeugungskapazität geschaffen. Auf Wind on- und offshore entfielen rund 2 Gigawattpeak. Die laut ISE-Zahlen 51,99 Gigawattpeak kumulierter PV-Kapazität hat zudem den Schwellenwert erreicht, der ursprünglich für eine Förderung gesetzt worden war. Dies hat systemisch bedingt in Deutschland aber durchaus seinen Preis: Wie eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, das sich auf Daten des Energiedienstes Global Petrol Prices stützt, ist Strom in Deutschland so teuer wie kaum andernorts. Höhere Strompreise als in Deutschland gibt es demnach fast nur in Entwicklungs- und Schwellenländern wie Sierra Leone, Burkina Faso oder Ruanda. Einziges Industrieland mit höheren Stromkosten als Deutschland ist Portugal.

Ansprechpartner
Torsten Brose 
0221.931819-26
brose@asew.de

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