Strompreis 2021: Umlagenlast sinkt minimal

(vom 21.10.2020)

Umlagen und Aufschläge werden 2021 einen geringfügig kleineren Anteil am Strompreis ausmachen. Die Tendenz insgesamt zeigt nach oben, wird jedoch durch Bundeszuschüsse zur Senkung der EEG-Umlage in eine kleine Entlastung gewandelt. Der Grund wie so oft in 2020: Corona!

Den größten Anteil der Umlagenposten macht die EEG-Umlage aus. Diese wäre aufgrund der Corona-Pandemie, die großflächig zu weniger Stromverbrauch geführt hat, vermutlich auf 9,651 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, was ein Plus von fast 43 Prozent bedeutet hätte. Dem Bund ist hier durchaus an einer gegenteiligen Entwicklung gelegen. Denn im Rahmen des Klimaplans und der Diskussion um die Einführung eines CO2-Preises für nicht am europäischen Emissionshandel beteiligte Branchen wurde eine Belastung für viele Verbraucher beschlossen. Im Corona-Konjunkturpaket ist auch deshalb eine Entlastung enthalten, die die EEG-Umlage in 2021 auf 6,5 Cent je Kilowattstunde senkt (2020: 6,756), womit sich ein Minus von rund 3,4 Prozent ergibt.

Der rechnerisch nötig gewordene starke Anstieg resultiert aus dem Berechnungsalgorithmus der EEG-Umlage: Die Einnahmen aus der Umlage 2020 brachen durch den gesunkenen Stromverbrauch ein, auch die Einnahmen aus dem Verkauf regenerativ erzeugten Stroms, der gegen eine Einspeisevergütung ins Netz gespeist wird, gingen durch den sinkenden Großhandelspreis spürbar zurück. Das führte 2020 erstmals seit Jahren wieder zu einem deutlichen Minus auf dem EEG-Konto: Seit März 2020 ist der Kontosaldo negativ, der Kontostand sank dadurch für Juni erstmals unter Null. Mit Stand Ende September sank das „Guthaben“ auf ein Minus von fast 4,1 Milliarden Euro.

Der von der EEG-Umlage vorgegebene Trend zeigt sich indes bei den übrigen Umlagen nicht. Während die Offshore-Netzumlage von 0,416 auf 0,395 Cent je Kilowattstunde sinkt (minus 5 Prozent), ziehen die restlichen Umlagen spürbar an. Die KWKG-Umlage steigt um fast 12,4 Prozent auf 0,254 Cent je Kilowattstunde (2020: 0,226). Die § 19 StromNEV-Umlage erhöht sich deutlich von 0,358 auf 0,432 Cent je Kilowattstunde (plus 20,7 Prozent). Die Abschaltbare Lasten-Umlage klettert von 0,007 auf 0,009 Cent je Kilowattstunde (plus 28,6 Prozent).

Damit ergibt sich für 2021 eine gesamte Umlagenbelastung von 7,59 Cent je Kilowattstunde – gegenüber dem Wert des laufenden Jahres von 7,763 Cent je Kilowattstunde also eine eher geringe Minderbelastung von minus 2,2 Prozent für Letztverbraucher.

Nach wie vor ist es damit eine vordringliche Aufgabe, die eigenen Kunden über die komplexe Zusammensetzung ihres Strompreises zu informieren. Denn zusammen mit dem ab Januar 2021 greifenden CO2-Preis ergibt sich eine durchaus spürbare Belastung der Verbraucher bei den Energiepreisen. Die ASEW unterstützt Mitglieder hierbei mit einer Auswahl an animierten Erklärfilmen. Sechs ihrer Wahl können ASEW-Mitglieder in einer neutralen Version kostenfrei nutzen. Gegen einen moderaten Aufpreis ist auch eine Individualisierung möglich. Zudem haben wir für Fragen rund um den CO2-Preis einen kleinen Leitfaden erstellt, den wir ebenfalls kostenfrei abgeben.

Ansprechpartner
Torsten Brose
0221.931819-26
brose@asew.de

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