Umlagen 2020: Gesamtbelastung zieht an

(vom 25.10.2019)

Die Übertragungsnetzbetreiber haben Ende letzter Woche die Höhe der letzten Umlagen für 2020 bekanntgegeben. Der Trend sinkender Umlagen ist nach drei Jahren nunmehr durchbrochen: Insgesamt zieht die Umlagenbelastung 2020 um 4,5 Prozent an. Deshalb rechnet die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) wegen parallel höherer Netzentgelte auf der Verteilebene mit Preisanpassungen für 2020.

Die nach zwei Jahren in Folge mit jeweils signifikanten Senkungen 2020 wieder deutlich (+5,5 Prozent) steigende EEG-Umlage (6,756 Cent je Kilowattstunde) gibt im kommenden Jahr weitgehend den Takt für die Umlagenhöhen vor: Die §19 StromNEV(Sonderkunden-)Umlage zieht um 17,4 Prozent an – von 0,305 auf 0,358 Cent je Kilowattstunde. Auch die §18 AbLaV-Umlage steigt deutlich von 0,005 auf 0,007 Cent je Kilowattstunde – nach der Halbierung der Umlagenhöhe in 2019 nun erneut ein Plus von 40 Prozent. Lediglich die KWKG-Umlage schert aus diesem Trend aus. Sie sinkt um rund 19,3 Prozent von 0,280 auf 0,226 Cent je Kilowattstunde. Die Höhe der Offshore-Netzumlage ändert sich 2020 nicht: Sie bleibt unverändert bei 0,416 Cent je Kilowattstunde. Dieser Wert war bereits gemeinsam mit der EEG-Umlage für 2020 bekanntgeworden.

Insgesamt ergibt sich somit für 2020 ein Gesamtumfang der Umlagen von 7,763 Cent je Kilowattstunde (plus 0,352 Cent oder 4,5 Prozent). Das bedeutet nach drei Jahren in Folge mit sinkender Umlagenlast (2019: 7,411; 2018: 7,555; 2017: 7,684 Cent je Kilowattstunde) für 2020 erneut eine signifikante Steigerung. „Diese ‚Trendumkehr‘ zeigt deutlich, dass insbesondere die Sonderrolle der Industrie bei der Finanzierung der Energiewende Auswirkungen bei den Umlagen zeitigt“, sagt Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin der ASEW. „Allein die Tatsache, dass der Anteil am Gesamtumfang der Umlagen mit 4,7 Prozent vergleichsweise überschaubar ist, verhindert allzu große Ausschläge.“

Insbesondere die Netzentgelte, die 2020 zumindest auf der Verteilebene wohl anziehen werden, erweisen sich erneut als Treiber bei der Preisfestsetzung. „Zwar bleibt die Offshore-Netzumlage als Netzkomponente bei den Umlagen 2020 stabil. Dies liegt aber eher daran, dass der prognostizierte Zubau von Offshore-Erzeugungskapazitäten nach einem Hochlauf in 2019 deutlich geringer ausfällt. Insgesamt bringen die Netzkosten Energieversorger unter Druck, diese höhere Belastung auch über kurz oder lang weiterzugeben. Damit ist der Spielraum für sinkende oder zumindest stabil bleibende Strompreise im kommenden Jahr deutlich geringer geworden.“

Für Energieversorger heißt das mehr denn je, die Kunden nun entschieden und möglichst frühzeitig zu informieren. Hierbei unterstützt die ASEW mit einer ganzen Bandbreite an Angeboten. Dazu gehören etwa Formulierungshilfen für Preisanpassungsbriefe, Informationsblöcke für Stadtwerke-Webseiten, verschiedene Flyer für die Endkundenkommunikation unter anderem auch zum Komplex Steuern, Abgaben und Umlagen sowie Erklärfilme zur Strompreiszusammensetzung. Darüber hinaus informieren wir Stadtwerke-Mitarbeiter auf Seminaren zu den Themen zielgruppengerechte Kundenberatung, Erstattungspotenziale bei der Energiebesteuerung und Energieeffizienzangebote.

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